Tarifverdienste in Deutschland und Frankreich 2009 trotz Wirtschaftskrise gestiegen
23.06.2010, e tariflichen Monatsverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft stiegen im Jahr 2009 gegenüber 2008 in Deutschland durchschnittlich um 2,7% und in Frankreich um 2,2%.
Dazu zählen unter anderem Tariferhöhungen im Versicherungsgewerbe, im öffentlichen Dienst, der Entsorgungswirtschaft sowie in mehreren Bereichen des Verarbeitenden Gewerbes, wie der Chemischen Industrie oder der Metallindustrie. In Frankreich wird die geringste durchschnittliche Tariferhöhung seit neun Jahren auf die geringere Nachfrage nach Arbeitskräften zurückgeführt. Grössere Unterschiede gibt es in den einzelnen Wirtschaftszweigen. So wiesen die tariflichen Monatsgehälter im Bereich „Energie-, Wasserversorgung und Entsorgungswirtschaft“ in Deutschland mit + 3,3% die höchsten und in Frankreich mit + 1,5% die niedrigsten Steigerungen auf.
In den Wirtschaftszweigen Verarbeitendes Gewerbe (Deutschland: + 3,0%; Frankreich: + 2,2%) sowie Verkehr und Lagerei (Deutschland: + 2,8%; Frankreich: + 2,0%) lag der Anstieg der Tarifverdienste in Deutschland über dem in Frankreich. Deutlich geringer als in Frankreich stiegen die Tarifverdienste dagegen in Deutschland im Gastgewerbe (Deutschland: + 1,3%; Frankreich: + 2,5%) sowie im Bereich „Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen“ (Deutschland: + 1,0%; Frankreich: + 2,5%), zu dem beispielsweise Reisebüros, der Garten- und Landschaftsbau, die Zeitarbeit oder das Wach- und Sicherheitsgewerbe zählen.
In Frankreich gibt es im Gegensatz zu Deutschland einen allgemein garantierten, gesetzlichen Mindestlohn (SMIC – salaire minimum interprofessionnel de croissance), der jährlich von der Regierung entsprechend der allgemeinen Lohnentwicklung angehoben wird. Er wurde zum 1. Januar 2010 auf 8,86 Euro festgesetzt. Bei der in Frankreich geltenden 35 Stunden Woche entspricht dies 1 343,77 Euro pro Monat. In Deutschland gibt es verbindliche Mindestlöhne nur für einzelne Branchen. Der Mindestlohn lag am 1. Juni 2010 zwischen 6,50 Euro (Wäschereidienstleistungen) und 12,90 Euro (Bauhauptgewerbe).
Medienkontakt:
Statistisches Bundesamt Deutschland Mirjam Bick Telefon: +49 611 75 4327 verdienste@destatis.de www.destatis.de
ENDE Pressemeldung / Pressemitteilung Tarifverdienste in Deutschland und Frankreich 2009 trotz Wirtschaftskrise gestiegen
Über Statistisches Bundesamt Deutschland:
Der i-Punkt, unsere Servicestelle in der Bundeshauptstadt Berlin, informiert und berät Mitglieder des deutschen Bundestages, der Bundesregierung, der Botschaften und Bundesbehörden, Wirtschaftsverbände sowie Interessenten aus dem Grossraum Berlin-Brandenburg zur Datenlage der amtlichen Statistik unmittelbar und effektiv. Moderne Informations- und Kommunikationsmittel ermöglichen eine reibungslose Zusammenarbeit der Kolleginnen und Kollegen an den verschiedenen Dienstorten.
Neben den beschriebenen Aufgaben betreiben wir am Dienstort Wiesbaden die größte Spezialbibliothek für Statistik in Deutschland.
Newsletter abonnieren
Auf diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.
Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.