Praktiker AG: Umbruchssituation prägt Quartal
25.10.2012, Das dritte Quartal 2012 stand für die Praktiker AG unter besonderen Vorzeichen. Erste Priorität hatten die Restrukturierung und die Neuausrichtung des Geschäftsmodells im Inland sowie die zwischenzeitlich erfolgreiche Sicherung der Finanzierung. Vor dem Hintergrund der bis zum Quartalsende ungewissen Zukunftsperspektive des Konzerns sind vor allem im Deutschlandgeschäft Unsicherheiten entstanden, die zu Lasten von Umsatz und Ergebnis gingen. Dabei zeigte sich die Marke Max Bahr – die zukünftige Hauptvertriebslinie im deutschen Markt – stabiler als die im Umbruch befindliche Marke Praktiker. Im Ausland nahm der Umsatz zwar im dritten Quartal ebenfalls ab, aber mit geringerer Rate als in den ersten sechs Monaten. Max Bahr und das Ausland lieferten zudem einen positiven Ergebnisbeitrag ab. Verbessert haben sich auf Konzernebene im Berichtszeitraum die Rohertragsmarge und das Finanzergebnis.
Im dritten Quartal 2012 hat der Praktiker Konzern einen Umsatz von 758,2 Millionen Euro erzielt, 10,2 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs (844,4 Millionen Euro). Infolgedessen verschlechterte sich auch das betriebliche Ergebnis (EBITA), das mit minus 17,3 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Besser entwickelt hat sich hingegen die Rohertragsmarge, die gegenüber dem Vorjahresquartal von 32,3 auf 33,5 Prozent anstieg. Ursächlich hierfür war, dass deutlich weniger Altwarenbestände mit hohen Preisabschlägen abverkauft werden mussten als 2011. Beim Finanzergebnis konnte das vor Jahresfrist ausgewiesene Defizit ebenfalls abgebaut werden. Es verbesserte sich aufgrund geringerer Wechselkurseffekte von minus 22,1 auf minus 15,1 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern blieb mit einem minus von 32,4 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert praktisch unverändert.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres belief sich der Konzernumsatz auf 2.308,0 Millionen Euro. Das waren 6,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Das betriebliche Ergebnis konnte aufgrund verringerter Sondereffekte auf minus 88,0 Millionen Euro deutlich verbessert werden (Vorjahr minus 153,6 Millionen Euro).
Deutschland
In Deutschland war das Geschäft im dritten Quartal geprägt durch den Beginn der Marktumstellungen von Praktiker auf Max Bahr und die in dieser Zeit noch ungeklärte Finanzierungsfrage, die wiederum die Warenversorgung und die Kundenfrequenz negativ beeinflusste. Mit 522,9 Millionen Euro lag der im Inland erwirtschaftete Umsatz um 11,7 Prozent unter Vorjahr. Die Marke Praktiker litt besonders unter den genannten Belastungen und setzte mit 331,2 Millionen Euro 15,2 Prozent weniger um. Die Vertriebslinie Max Bahr erlöste im dritten Quartal 171,9 Millionen Euro und damit 4,8 Prozent weniger.
Aufgrund der höheren Rohertragsmarge und verringerter Sondereffekte konnte beim EBITA ein besseres Ergebnis ausgewiesen werden. So verbesserte sich das betriebliche Ergebnis aus dem Inlandsgeschäft im dritten Quartal insgesamt von minus 23,1 auf minus 20,8 Millionen Euro. Max Bahr lieferte einen positiven Ergebnisbeitrag ab, der allerdings mit 2,9 Millionen Euro – bedingt durch den Umsatzrückgang – niedriger ausfiel als im Vorjahr. Das kumulierte EBITA seit Jahresbeginn verbesserte sich bei Praktiker Deutschland auf minus 73,5 Millionen Euro (Vorjahr minus 125,4 Millionen Euro) und bei Max Bahr auf 19,6 Millionen Euro (Vorjahr 15,3 Millionen Euro).
International
Im Auslandsgeschäft war in den letzten Monaten eine gewisse Belebung des konjunkturellen Umfelds zu beobachten. Lag der Umsatz nach Ablauf von sechs Monaten noch um 12,2 Prozent hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert zurück, so verringerte sich der Rückgang von Juli bis September um 6,8 Prozent auf 235,3 Millionen Euro. Zurückzuführen war dieser Rückgang vor allem auf die unverändert angespannte Situation in Griechenland. In Rumänien konnte, in Landeswährung gerechnet, erstmals seit langer Zeit ein leichtes Umsatzplus erreicht werden. Mit Abstand am besten entwickelten sich erneut die Umsatzerlöse in der Ukraine, die um 20,0 Prozent gesteigert werden konnten.
Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms hat Praktiker im Segment International die Anstrengungen zur Kostenkontrolle und zur Stärkung der Ertragskraft fortgesetzt. Infolgedessen konnte im dritten Quartal wieder ein positives EBITA in Höhe von 3,5 Millionen Euro ausgewiesen werden. Das fiel zwar um 9,6 Millionen Euro niedriger aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, basierte aber auf einer vergleichsweise breiten Grundlage. So erwirtschafteten vom Juli bis September fünf der acht Auslandsgesellschaften einen positiven Ertrag: Bulgarien, Griechenland, Luxemburg, Rumänien und Ungarn.
Marktportfolio
Kern der Ende Mai eingeleiteten Neuausrichtung des Deutschlandgeschäfts ist der flächendeckende Ausbau des Filialnetzes von Max Bahr durch Umstellung von bis zu 120 Praktiker-Märkten auf die höher positionierte, ertragreichere Konzernmarke. Daraus resultierten im dritten Quartal erste Verschiebungen im Marktportfolio. So stieg die Anzahl der Max-Bahr-Märkte gegenüber dem Vorjahr von 78 auf 85, die der Praktiker-Standorte nahm – inklusive neun Schließungen – von 236 auf 220 ab. Im Ausland betrieb Praktiker zum 30. September 111 Märkte, einen mehr als im Jahr zuvor.
Medienkontakt:
Praktiker AG Harald Günter Abteilungsleiter Presse & Kommunikation Pressesprecher Konzern Heidenkampsweg 99 20097 Hamburg Tel. 040 600011 3730 Fax 040 6000 11 6133 GuenterH@Praktiker.de
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Über Praktiker AG:
Mit ihren rund 420 Baumärkten in neun Ländern, etwa 29.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von vier Milliarden Euro ist sie europaweit auf Rang vier.
Das profitable Wachstum, das hinter diesen Zahlen steht, eine innovative Konzernstrategie im In- und Ausland, das unverwechselbare Profil der Marke Praktiker und eine hohe Kundenakzeptanz sind Treiber der Erfolgsgeschichte des seit November 2005 börsennotierten Unternehmens. Seit dem 1. Februar 2007 gehört zur Praktiker Gruppe auch die traditionsreiche Hamburger Baumarktkette Max Bahr.
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