ThyssenKrupp im Geschäftsjahr 2010/2011


ThyssenKrupp

02.12.2011, Wachstumsziele erreicht – Auftragseingang und Umsatz um 22 Prozent bzw. 15 Prozent gewachsen – Bereinigtes EBIT um 42 Prozent auf 1,762 Mrd € gestiegen – Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 2,9 Mrd € bei Steel Americas und Stainless Global (Inoxum) vorgenommen – Fortschritte bei strategischer Weiterentwicklung


Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG hat heute die vom Vorstand der Gesellschaft aufgestellten Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2010/2011 gebilligt. Im Zusammenhang mit dem vom Vorstand am 29. November 2011 aufgestellten Konzernabschluss wurden Wertberichtigungen von 2,1 Mrd € bei Steel Americas und 800 Mio € bei Inoxum (vorher Stainless Global) vorgenommen.

Operatives Geschäft: Wachstumsziele erreicht


ThyssenKrupp hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Wachstumsziele erreicht. Der Auftragseingang ist von 41,250 Mrd € um 22 Prozent auf 50,247 Mrd € gestiegen [fortgeführte Aktivitäten, ohne Inoxum: von 37,013 um 22 Prozent auf 45,118 Mrd € gestiegen (Anmerkung: Inoxum wird im Jahresabschluss der ThyssenKrupp AG als so genannte "discontinued operations", also als Geschäft, das nicht dauerhaft im Konzern verbleibt, geführt. Durch diesen Effekt verringern sich Umsatz und Auftragseingang der fortgeführten Aktivitäten)]. Der Konzernumsatz erhöhte sich von 42,621 Mrd € um 15 Prozent auf 49,092 Mrd € [fortgeführte Aktivitäten, ohne Inoxum: von 37,711 Mrd € um 15 Prozent auf 43,356 Mrd € erhöht]. Besonders stark war die Nachfrage nach Qualitätsflachstahl, Komponenten für die Automobilindustrie sowie im Marineschiffbau.

Das operative Geschäft hat sich im Berichtsjahr positiv entwickelt. Hierzu haben alle Business Areas ausser Steel Americas beigetragen. Im Konzern stieg das bereinigte EBIT von 1,241 Mrd € um 42 Prozent auf 1,762 Mrd € [fortgeführte Aktivitäten, ohne Inoxum: von 1,293 Mrd € um 36 Prozent auf 1,762 Mrd €], trotz des operativen Verlustes bei Steel Americas von 1,071 Mrd €.

Fünf Business Areas haben das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr erheblich gesteigert. Das Elevator-Geschäft hat sich auf hohem Niveau behauptet. Die Business Area Steel Europe hat mit 1,133 Mrd € den grössten Ergebnisbeitrag geleistet. Den weit überwiegenden Ergebnisbeitrag haben die Business Areas von Technologies mit insgesamt 1,863 Mrd € geliefert.

„Die Technologie-Geschäfte unseres Konzerns tragen zusammen rund 75 Prozent zum Ergebnis bei – ein Beleg dafür, dass wir bereits heute viel mehr sind als Stahl“, so Dr. Heinrich Hiesinger, Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG.

Aus den Wertberichtigungen ergibt sich im Ergebnis ein negatives ausgewiesenes EBIT in Höhe von –988 Mio € nach 1,346 Mrd € im Vorjahreszeitraum [fortgeführte Aktivitäten, ohne Inoxum: –188 Mio € nach 1,398 Mrd € im Vorjahreszeitraum] und ein Jahresfehlbetrag im Konzernabschluss in Höhe von –1,783 Mrd € nach einem Jahresüberschuss von 927 Mio € im Geschäftsjahr 2009/2010 [fortgeführte Aktivitäten, ohne Inoxum: –954 Mio € nach 1,020 Mrd € in 2009/2010].

Bei den Netto-Finanzschulden, die zum Ende des Geschäftsjahres 2010/2011 bei 3,578 Mrd € lagen, konnte der Konzern eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (3,780 Mrd €) erreichen. Hierzu hat neben dem Verkauf der eigenen Aktien auch beigetragen, dass im vierten Quartal wie angekündigt ein positiver Free Cash Flow in Höhe von 1,037 Mrd € erwirtschaftet wurde.

Nach sorgfältiger Abwägung aller Umstände setzen Vorstand und Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG die auf Kontinuität ausgerichtete Dividendenpolitik fort. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung deshalb vorschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr wie im Vorjahr eine Dividende in Höhe von 0,45 € je Stückaktie auszuschütten.

Wertberichtigung


Bei der Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögensgegenstände von ThyssenKrupp wurde festgestellt, dass die Buchwertbasis bei der Business Area Steel Americas und bei der als Inoxum verselbstständigten Business Area Stainless Global nicht mehr den derzeitigen ökonomischen Rahmenbedingungen entspricht. Der Gesamtbetrag der damit erforderlichen Abschreibungen beträgt 2,9 Mrd €.

Die wesentlichen Gründe für die Abwertung bei Steel Americas sind:

-Kostenüberschreitungen beim Bau des Werkes in Brasilien und der verzögerte Hochlauf insbesondere des Werkes in Brasilien. Diese Mehrkosten können kurzfristig nicht kompensiert werden.

-Die derzeitige und noch für die nähere Zukunft erwartete relative Stärke der brasilianischen Landeswährung, die sich insbesondere in der Hochlaufphase nachteilig auf die Kostenposition auswirkt, sowie eine Erhöhung des Kapitalkostenfaktors.

-Die erneute Schwäche der Absatzmärkte in den USA und Europa, die den Markteintritt für die Produkte der Business Area Steel Americas erschwert.

ThyssenKrupp ist weiter davon überzeugt, dass der amerikanische Markt für seine Premium- Produkte im Stahlbereich aussichtsreiche Perspektiven bietet und das Unternehmen sich dort ebenso wie in Europa erfolgreich vom Wettbewerb differenzieren kann. Der technische Hochlauf der Werke in Brasilien und in den USA und die sich daraus ergebende Kostenoptimierung sind wichtige Voraussetzungen dafür, das Wertpotential der Americas für den Konzern zu heben. Für das laufende Geschäftsjahr ist eine deutliche Verbesserung erst im zweiten Halbjahr mit Inbetriebnahme der dritten Batterie der Kokerei und einer Verbesserung der spezifischen Einsatzstoffverbräuche zu erwarten.

Die Wertberichtigung bei Inoxum beläuft sich auf insgesamt 800 Mio €. Davon entfallen 290 Mio € auf Goodwillabschreibungen und 510 Mio € auf die Zeitwert-Anpassung im Zuge der Verselbstständigung der Einheit. Die Abwertungen bei Inoxum haben im Wesentlichen zwei Gründe:

-Der Kapitalmarkt verlangt bei der Bewertung von Edelstahlerzeugern derzeit hohe Risikoprämien. Dies ist eine Folge der Finanzkrise und der hohen Risikoaversion der Investoren.

-Aufgrund der ungelösten Strukturprobleme am Edelstahlmarkt werden die Edelstahlerzeuger derzeit mit hohen Abschlägen bewertet.

Strategische Weiterentwicklung


Der Konzern hatte am 13. Mai dieses Jahres ein ganzheitliches Programm zur strategischen Weiterentwicklung beschlossen. Hier sind im Berichtsjahr und im begonnenen Geschäftsjahr 2011/2012 wichtige Schritte umgesetzt worden: Der Verkauf der Metal-Forming-Gruppe ist abgeschlossen. Das Gleiche gilt für den Verkauf der Xervon-Gruppe. Der Verkauf von Automotive Systems do Brasil wird Anfang Dezember 2011 abgeschlossen. Das Stainless- Geschäft wurde innerhalb des Konzerns unter dem Namen Inoxum verselbstständigt. Die Fahrwerkgeschäfte der Tochtergesellschaften Bilstein und Presta Steering werden gebündelt, und die Verkaufsvorbereitungen für die US-amerikanische Giesserei Waupaca und das Tailored-Blanks-Geschäft schreiten gut voran. Auch das Unternehmensprogramm impact ist gut gestartet: Im laufenden Geschäftsjahr sollen Massnahmen allein im Bereich Performance einen EBIT-Beitrag von rund 300 Mio € leisten. Dr. Heinrich Hiesinger: „Durch die Portfoliomassnahmen, den Hochlauf und Turnaround der Werke in den Americas und unser Unternehmensprogramm ‚impact‘ schaffen wir uns zukünftig den finanziellen Spielraum, wieder verstärkt in Wachstumsfelder zu investieren.“

Ausblick


Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit, in wie weit sich die Schuldenkrise in Europa auf die Realwirtschaft auswirken wird, kann der Verlauf des Geschäftsjahres 2011/2012 heute noch nicht verlässlich abgeschätzt werden. Die Prognose bleibt deshalb zunächst auf das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahrs begrenzt. Dabei erwartet der Konzern auf der einen Seite Verluste bei Steel Americas, sowie Mengen- und in Folge Ergebnisrückgänge bei Steel Europe und Material Services. Auf der anderen Seite werden die Technologie-Geschäfte weiter verlässliche Ergebnisbeiträge erbringen. Insgesamt wird für das erste Quartal 2011/2012 ein EBIT erwartet, das deutlich niedriger liegt als das EBIT im ersten Quartal des zurückliegenden Geschäftsjahrs.

Dr. Heinrich Hiesinger: „Das aktuelle Umfeld ist nicht einfach. Die beiden Wertberichtigungen zeigen: Wir gehen die Dinge an, die notwendig sind – mit Konsequenz und Offenheit. Wir haben ein klares Ziel vor Augen und werden unsere strategische Weiterentwicklung weiter entschlossen umsetzen.“


Medienkontakt:


ThyssenKrupp AG ThyssenKrupp Allee 1 45143 Essen Tel. 0201 844 0 Fax 0201 844 536000

ENDE Pressemeldung / Pressemitteilung ThyssenKrupp im Geschäftsjahr 2010/2011


Über ThyssenKrupp:
Bei ThyssenKrupp arbeiten über 150.000 Mitarbeiter in rund 80 Ländern mit Leidenschaft und hoher Kompetenz an Produktlösungen für nachhaltigen Fortschritt. Ihre Qualifikation und ihr Engagement sind die Basis für unseren Erfolg. ThyssenKrupp erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Umsatz von 40 Mrd €.

Innovationen und technischer Fortschritt sind für uns Schlüsselfaktoren, um das globale Wachstum und den Einsatz begrenzter Ressourcen nachhaltig zu gestalten. Mit unserer Ingenieurkompetenz in den Anwendungsfeldern "Material", "Mechanical" und "Plant" ermöglichen wir unseren Kunden, sich Vorteile im weltweiten Wettbewerb zu erarbeiten sowie innovative Produkte wirtschaftlich und ressourcenschonend herzustellen.

Innerhalb unserer fünf Segmente Steel, Stainless, Technologies, Elevator und Services konzentrieren wir uns als Konzern neben der Herstellung von Produkten zunehmend auf Systemlösungen und innovative Dienstleistungen. Unser Portfolio optimieren wir kontinuierlich weiter, um die Ertragskraft und den Wert des Unternehmens nachhaltig zu steigern.

Stahl ist heute der wichtigste Industriewerkstoff, hoch innovativ und intelligent. ThyssenKrupp Steel konzentriert sich auf Flachstahl mit guten Wachstumschancen und hoher Wertschöpfung.

ThyssenKrupp Stainless bündelt alle Aktivitäten von ThyssenKrupp bei Edelstahl Rostfrei-Flachprodukten und im Bereich der Hochleistungswerkstoffe, also Nickellegierungen und Titan.

ThyssenKrupp Technologies ist ein hochtechnologie-orientierter Anlagenbauer und Komponentenhersteller mit langer Tradition. Darüber hinaus werden massgeschneiderte Dienstleistungen erbracht. Das Unternehmen steht für innovative System und Engineering-Kompetenz und erreicht weltweit führende Marktpositionen.

Mit dem Trend zu immer dichter besiedelten Megastädten und zunehmendem Verkehr steigen die Anforderungen an Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit von Personentransportsystemen. ThyssenKrupp Elevator stellt sich dieser Herausforderung bereits heute.

ThyssenKrupp Services konzentriert sich konsequent auf Werkstoff- und Industriedienstleistungen sowie die Rohstoffversorgung für produzierende sowie verarbeitende Unternehmen.


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